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Stomabeutel

Was sind Stomabeutel?

Ein Stomabeutel-System besteht aus einem Stomabeutel, der die Ausscheidungen aus dem Stoma auffängt und einer Hautschutzplatte, die den Stomabeutel an der das Stoma umgebenden Haut befestigt.

Stomabeutel ist nicht gleich Stomabeutel. In Deutschland wird eine große Fülle unterschiedlicher Varianten von Stomabeuteln angeboten. Das ist gut, denn so können Betroffene ein Stomabeutel-System nutzen, das optimal auf ihre persönlichen Bedürfnisse passt.

Stomabeutel kommen bei Enterostomata – Colostomata und Ileostomata – und Urostomata zum Einsatz. Es gibt zwar auch spezielle Stomakappen und Stomastöpsel, mit denen das Stoma anstelle eines Beutels abgedeckt werden kann, nachdem eine Irrigation durchgeführt wurde. Doch da nicht immer die dafür nötige Zeit aufgebracht werden kann, ist die Verwendung eines Stomabeutels im Hinblick auf die Tragedauer in einigen Alltagssituationen praktischer und in manchen Fällen auch notwendig.

Offener oder geschlossener Stomabeutel?

Für die Darmableitung wird unterschieden zwischen

  • geschlossenen Stomabeuteln (auch Kolostomiebeutel genannt) und
  • offenen Stomabeuteln mit einer Ausstreifvorrichtung (auch Ileostomiebeutel genannt)
 Geschlossener Stomabeutel (Kolostomiebeutel), offener Stomabeutel (Ileostomiebeutel), Urostomiebeutel
Geschlossener Stomabeutel (Kolostomiebeutel), offener Stomabeutel (Ileostomiebeutel), Urostomiebeutel

Zur Harnableitung wiederum werden eigene spezielle Urostomiebeutel eingesetzt.

Wichtig ist, dass der Stomabeutel zu den Ausscheidungen aus dem Stoma passt. Das bedeutet Folgendes:

  • Geschlossene Stomabeutel werden benutzt, wenn der aufgefangene Stuhl konsistent und geformt ist. Der Gasfilter des Beutels ist nicht für flüssige Ausscheidungen vorgesehen. Sobald der geschlossene Beutel voll ist, wird er gewechselt. In der Regel sollten dabei 3 Beutel pro Tag ausreichen. Meist werden geschlossene Stomabeutel zur Versorgung eines Colostomas (Dickdarmausgang) verwendet. Sie werden als einteiliges oder als zweiteiliges System angeboten.

  • Offene Stomabeutel hingegen (auch Ausstreifbeutel genannt) haben am Ende eine Öffnung, durch die die gesammelten Ausscheidungen entleert werden können, ohne den Beutel wechseln zu müssen. Nach der Entleerung kann der Beutel wieder verschlossen werden. Meist werden offene Stomabeutel bei einem Ileostoma (Dünndarmausgang) mit typischerweise häufigeren und unregelmäßigeren Entleerungen und weichem bis flüssigem Stuhl genutzt. Offene Beutel bieten sich jedoch auch an, wenn keine gute Möglichkeit für einen Wechsel des Beutels besteht (z.B. im Urlaub oder auch im Beruf). Offene Stomabeutel werden ebenfalls als ein- oder zweiteiliges System angeboten.

Ein- oder zweiteiliger Stomabeutel?

Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die zwischen einteiligen und zweiteiligen Beutelsystemen:

Einteiliger und zweiteiliger (geschlossener) Stomabeutel
Einteiliger und zweiteiliger (geschlossener) Stomabeutel
Andreas König

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Bei einteiligen Systemen sind Hautschutzplatte und Stomabeutel fest miteinander verbunden. Bei einem Wechsel wird das komplette Stomabeutel-System inklusive der Hautschutzplatte entfernt. Nach Säubern der Stomaumgebung wird wiederum ein neues Beutelsystem angelegt.

Vor- und Nachteile einteiliger Systeme:

Zweiteilige Systeme bestehen aus einer separaten Hautschutzplatte und einem separaten Stomabeutel. Sie sind mit einem Rastring oder einer Klebefläche miteinander verbunden.

Vor- und Nachteile zweiteiliger Systeme:

Flache oder gewölbte Hautschutzplatte?

Flache Hautschutzplatte, gewölbte (konvexe) Hautschutzplatte
Flache Hautschutzplatte, gewölbte (konvexe) Hautschutzplatte

Die Wahl der richtigen Hautschutzplatte ist für eine auslaufsichere, sehr gut haftende und hautverträgliche Stomaversorgung sehr wichtig!

Moderne Hautschutzplatten bestehen aus haftendem Material (Adhäsivmaterial). Dieses setzt sich in der Regel je nach Produkt aus einer unterschiedlichen Mischung von Pektin, Gelatine, Carboxymethylcellulose (CMC) oder auch besonderes Baumharz (Karaya) zusammen. So wird von der Haut abgegebene Feuchtigkeit aufgenommen und eine gute Haftung gewährleistet.

Darüber hinaus ist der Grad der Wölbung eine ausschlaggebende Eigenschaft von Hautschutzplatten: Hier werden flache (plane), konvexe und konkave Produkte unterschieden:

  1. Flache Hautschutzplatten kommen in der Regel zum Einsatz, wenn das Stoma nach außen steht (normales, prominentes oder prolabiertes Stoma) und die stomaumgebende Haut relativ eben ist.
  2. Gewölbte (konvexe oder konkave) Hautschutzplatten werden genutzt, wenn es schwierig ist, eine dichte Stomaversorgung mit flachen Hautschutzplatten und zusätzlichem Abdichtmaterial (Stomapaste, Hautschutzringe) herzustellen. Dies kommt vor, wenn das Stoma auf oder unter Hautniveau liegt oder die Haut in der Stomaumgebung durch Falten oder Narben sehr uneben ist. Durch die Wölbung passt sich die Hautschutzplatte besser diesen Mulden und Hautvertiefungen an. Im Ergebnis wird eine höhere Dichtigkeit erzielt.

Die Auswahl der richtigen Hautschutzplatte sollte mit professioneller Unterstützung und durch Testen verschiedener Hautschutzplatten-Varianten erfolgen. Wenn die Hautumgebung nicht wirkungsvoll vor den Ausscheidungen aus dem Stoma isoliert werden kann, entstehen Leckagen, die wiederum (unangenehme) Hautirritationen zur Folge haben können. Ferner kann sich das Stomabeutel-System ablösen.

Die optimale Lochgröße der Hautschutzplatte

Die Hautschutzplatten von Stomabeuteln haben entweder bereits eine vorgeschnittene Öffnung oder können individuell auf Größe und Form des Stomas zugeschnitten werden. Wichtig ist, dass die Öffnung der Hautschutzplatte das Stoma dicht umschließt. Das bedeutet, dass die Lochgröße nicht größer als das Stoma sein sollte, um die Haut vor aggressiven Ausscheidungen und somit vor Irritationen zu schützen.

Nach der Operation ist das Stoma oft noch eine Zeit geschwollen, verkleinert sich aber dann in der Folge. In dieser Zeit sollte die Stomagröße mindestens einmal wöchentlich nachgemessen und die Öffnung der Hautschutzplatte entsprechend angepasst werden.

Eine stärkere Gewichtszunahme bewirkt beim Stoma, dass es durch den ausgedehnten Bauchumfang flacher und größer wird. Bei einer Gewichtsabnahme können am Bauch Falten entstehen, wodurch auch hier die Versorgung neu angepasst werden muss.

Ist das Stoma rund und verändert sich von der Größe her nicht mehr, sind vorgestanzte Hautschutzplatten optimal. Ist das Stoma hingegen oval und/oder verändert sich noch in der Größe, sollten ausschneidbare Hautschutzplatten verwendet werden.

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Weitere Eigenschaften von Stomabeuteln

So individuell wie das Stoma selbst ist auch der Stomabeutel, denn er unterscheidet sich je nach Bedürfnis des Stomaträgers in der Art des integrierten Gasfilters, des Füllvolumens, in der Farbe und der Beschaffenheit der Beutelfolien:

Gasfilter:

Die meisten Stomabeutel und Stomakappen haben einen Filter. Durch diesen können Darmgase geruchlos austreten, wobei flüssiger oder fester Stuhl jedoch zurückgehalten wird. So wird ein Aufblähen des Beutels verhindert. Je nach Stomabeutel unterscheiden sich die Filter z.B. hinsichtlich ihrer Nutzungsdauer, Robustheit gegen Feuchtigkeit, Durchflussgeschwindigkeit der Darmgase usw. Insofern ist der Filter ein sehr wichtiger Auswahlparameter bei Stomabeuteln.

Füllvolumen:

Stomabeutel sind in unterschiedlichen Größen erhältlich (mini, midi, maxi). Die richtige Größe sollte sich nach der Ausscheidungshäufigkeit und dem Entleerungs-/Wechselrhythmus richten. Wird der Stomabeutel häufig gewechselt bzw. entleert, kann auf einen kleineren Beutel zurückgegriffen werden. Ein Vorteil ist, dass kleinere Beutel unauffälliger unter der Kleidung getragen werden können als größere Beutel, die weniger häufig gewechselt bzw. entleert werden. Zudem kann ein größerer, voller Beutel die Haftung belasten. Je nach Lebenssituation kann sowohl auf kleinere Beutel (z.B. bei Aktivitäten) als auch auf größere Beutel (z.B. nachts) zurückgegriffen werden.

Farbe:

Transparente Beutel ermöglichen eine Sicht auf das Stoma und die Ausscheidungen, weiße oder hautfarbene Beutel verdecken den Blick auf den Inhalt. Da man oftmals beide Eigenschaften kombinieren möchte – Transparenz für sich selbst und Intransparenz für andere – gibt es inzwischen viele Stomabeutel-Modelle, bei denen der transparente Beutel mit zweiseitigem Vliesüberzug vorne mit einer kleinen Öffnung im Vliesstoff versehen ist. Von der Marke Welland gibt es mittlerweile sogar einen mit schwarzem Vlies überzogenen Beutel (Welland Aurum Plus). Wer ein noch individuelleres Design haben möchte, kann einen separaten Stomabeutel-Stoffüberzug nutzen, den es in den verschiedensten Farben im Handel gibt.

Knistergeräusche:

Die Folien der meisten Beutel verursachen wenig bis keine Knistergeräusche, denn sie bestehen heutzutage aus mehreren Kunststofflagen mit unterschiedlichen wünschenswerten Eigenschaften, die mittels des Extrusionsverfahrens (Verschmelzung der Komponenten unter Druck und hohen Temperaturen) zu einer sehr dünnen Folie verbunden werden. Diese Verbundfolien sind undurchlässig für Feuchtigkeit und Geruch und sind reißfest und verträglich zur Haut.

Doch mag es im Einzelfall Unterschiede bezüglich der Akustik geben. Es kann auch passieren, dass die Beutelfolien durch ein entstandenes Vakuum zusammenkleben, wodurch sich die Ausscheidungen am Beuteleingang stauen können. Für solche Fälle gibt es Gleitmittel speziell für Stomabeutel, die das Zusammenkleben verhindern und zudem noch geruchsneutralisierend wirken.

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Häufige Fragen und Antworten

Wo kann ich Stomabeutel kaufen?

Stomabeutel sowie alle dazugehörigen Hilfsmittel sind in Sanitätshäusern, in der Apotheke und im Internet bei Shop-Apotheken und bei den Herstellern selbst erhältlich. Vorsicht ist jedoch bei Billiganbietern und bei Plattformen wie Amazon und eBay geboten! Es sollte niemals Gebrauchtware gekauft werden, bei der die Sterilität der Produkte nicht gewährleistet werden kann. Außerdem wird die Grundversorgung von der Krankenkasse bezahlt.

Homecare-Anbieter wie wir von PROLIFE kümmern sich darum, die richtigen Stomabeutel zu finden und die kontinuierliche Versorgung zu übernehmen.

Welches Zubehör brauche ich sonst noch?

Es gibt eine große Menge an unterstützendem Stomazubehör, doch braucht nicht jeder Stomaträger alle zusätzlichen Produkte. Um die Hautschutzplatte des Stomabeutels sicher zu befestigen, können im Einzelfall Zubehör-Produkte sinnvoll sein. Hierzu gehören vor allem Abdichtmaterialien wie Stomapaste, modellierbare Hautschutzstreifen und Hautschutzringe. Diese sind häufig dann von Vorteil, wenn Besonderheiten bei der Hautoberfläche wie z.B. Narben, Falten, hervorstehende Knochen vorliegen, die eine Befestigung der Hautschutzplatte ansonsten erschweren können. Die zusätzlichen Hilfsmittel dienen dazu, die parastomale Haut bestmöglich zu schützen, um Irritationen vorzubeugen oder zu lindern.

Welche Stomabeutel sind die besten?

Es lässt sich nicht allgemein sagen, welche Stomabeutel die besten sind, denn jeder Anwender hat andere Bedürfnisse und schwört auf andere Marken. Renommierte Hersteller wie Coloplast, B. Braun, Hollister etc. haben allesamt qualitativ hochwertige, innovative Produkte auf dem Markt. Was für den einen Stomaträger gut funktioniert, ist für den anderen unvorstellbar. Der beste Stomabeutel ist der, der sich am besten an die persönlichen Lebensumstände anpasst und je nach Stomaart die beste, sicherste Versorgung garantiert und zudem für ein angenehmes Tragegefühl sorgt. Je besser die Stomaversorgung, desto weniger Kompromisse muss man im Alltag eingehen.

Es besteht die Möglichkeit, bei den Herstellern und Homecare-Unternehmen Testmuster zu bestellen, um herauszufinden, welche Stomabeutel am geeignetsten sind. Für weitere Informationen kontaktieren Sie gerne unsere Stoma-Experten!

Wer trägt die Kosten von Stomabeuteln?

Die Grundversorgung mit Stomabeuteln und Basisplatten wird von der Krankenkasse finanziert. Bei einer Colostomie stehen einem monatlich 60-90 Einheiten bzw. Beutel zu, bei Ileostomie 30 Einheiten bzw. Beutel und bei Urostomie 30 Einheiten bei einem einteiligen System und 10 Beutel bei einem zweiteiligen.
Jedoch wird alles, was über eine notwendige Versorgung hinausgeht, nicht von der Krankenkasse übernommen, beispielsweise Pflasterentferner. Benötigt der Patient noch mehr als die benötigte Grundmenge an Stomabeuteln und/oder -platten, muss der Krankenkasse eine fundierte ärztliche Diagnose zugrunde liegen.

Wer darf Stomabeutel wechseln?

In der Regel wechselt der Stomaträger seine Versorgung selbst, sofern er körperlich und psychisch dazu in der Lage ist. Nach der Stoma-OP wird der Betroffene von einer Stoma-Fachkraft in die Thematik eingewiesen. Diese zeigt ihm den Umgang mit dem Stoma und berät ihn hinsichtlich der richtigen Stomapflege, bis er die Routinen des Beutelwechsels selbst beherrscht. Auch langfristig stehen Stomatherapeuten dem Stomaträger beratend zur Seite, falls es zu Komplikationen und Fragen zur Wundversorgung kommt.

Wie oft muss ich den Stomabeutel wechseln?

Der Stomabeutel des einteiligen Systems sollte ungefähr ein bis drei Mal am Tag und zusätzlich nach persönlichem Bedarf und Hygieneempfinden gewechselt werden, beim zweiteiligen System sollte der Beutel auch einmal am Tag gewechselt werden, wobei die Basisplatte länger verwendet werden darf, etwa drei Tage. Ausschlaggebend für den Beutelwechsel ist aber keine einheitliche Vorschrift, sondern stets der Füllungsgrad und die Haftung an der Haut. Ist der Beutel maximal bis zur Hälfte gefüllt oder die Haftung verringert, sollte unmittelbar ein Versorgungswechsel erfolgen.

Wie leere ich den Stomabeutel?

Die meisten Stomaträger mit einer Ileostomie entleeren den Ausstreifbeutel direkt in der Toilette. Es gibt verschiedene Positionen, in denen man ihn entleeren kann: sitzend vorwärts oder rückwärts, stehend, kniend. Je nach dem, an welcher Stelle das Stoma am Körper positioniert ist, empfiehlt sich entweder die eine oder die andere Variante.
Das Entleeren im Sitzen vorwärts hat die Vorteile, dass diese Position bequem ist und es zu wenig Spritzen kommt. Ein Nachteil ist jedoch, dass man manchmal nicht genügend Platz hat. Deshalb sollte man sich auf der Toilette möglichst weit nach hinten setzen. Sitzt man rückwärts, ist die Position eher unbequem, dafür kann der Spülkasten allerdings als Ablagefläche für die Utensilien genutzt werden. Im Stehen den Beutel zu entleeren, ist auf öffentlichen Toiletten sinnvoll, birgt jedoch die Gefahr des vermehrten Spritzens. Im Knien sollte man den Beutel aus hygienischen Gründen hingegen eher nicht auf öffentlichen Toiletten entleeren. Es kommt zwar zu wenig Spritzen, doch die Kniescheibe wird hierbei stärker belastet.
Wenn der Stomabeutel leer ist, kann er ausgespült werden oder zumindest dessen Öffnung gereinigt werden.
Alternativ besteht die Möglichkeit, den Inhalt nicht direkt in der Toilette zu entsorgen, sondern ihn vorerst in einen anderen Behälter oder Beutel umzufüllen, um ihn im Müll zu entsorgen.

Wie und wo entsorge ich benutzte Stomabeutel?

Benutzte Stomabeutel (und die dazugehörigen Hilfsmittel) werden im Restmüll entsorgt und sollten vorher in der Toilette entleert werden. Sie dürfen nicht die Toilette hinuntergespült werden. Zur Entsorgung können schwarze, blickdichte oder auch einfache Müllbeutel verwendet werden. Es stellt anfangs meist eine Herausforderung dar, den anfallenden Müll möglichst geruchsneutral und ohne großen zeitlichen und finanziellen Aufwand zu entsorgen.
Manche Gemeinden bieten deshalb eine finanzielle Bezuschussung für die Entsorgung von Stomaartikeln an.

Wo kann ich Stomabeutel spenden?

Im Falle einer Stoma-Rückverlegung oder einer Umstellung der Stomaversorgung benötigt man die alten Stomaprodukte nicht mehr und stellt sich die Frage: Wohin damit? Bevor man seine Restbestände sofort entsorgt, wird den Betroffenen geraten, erst noch eine Weile abzuwarten, falls man das Material doch noch benötigen sollte, z.B. wenn eine Rückverlegung doch wieder rückgängig gemacht wird.
Werden sie nun doch nicht mehr benötigt, ist es eine gute Möglichkeit, die Materialien zu spenden – doch Vorsicht! Es gilt einiges zu beachten: Nicht jede Organisation nimmt Stomaartikel dankbar entgegen. Zudem werden vorwiegend nur ungeöffnete, sterile Packungen angenommen. Die folgenden Anlaufstellen nehmen explizit Artikel der Stomaversorgung an:

- die Facebook-Gruppe „StomaStübchen“

- in den sog. „Beutelbunkern“ des BeuteltierNetzwerks

- bei der Deutschen ILCO e.V.

Von einem Verkauf der Artikel sollte dringend abgesehen werden.

Welche Beutel sind für die Nacht und bei Durchfall (Diarrhoe) am besten geeignet?

Für die Nacht oder bei Durchfall sind Maxi-Beutel mit möglichst großem Volumen und Ausstreifbeutel geeignet.
Man kommt besser durch die Nacht, wenn man seine Nahrungszufuhr reguliert (am besten am späteren Abend nichts mehr essen), den Beutel vor dem Einschlafen entleert, den Beutel auf seine Dichtigkeit hin überprüft und einen Stomagürtel trägt.
Bei einer Urostomie sorgt ein Bein- oder Bettbeutel, der ein größeres Volumen hat, für durchgängigen Schlaf. Daneben gibt es auch High-Output-Auffangbeutel, die am Nachttisch befestigt werden können.

Welche Beutel eignen sich für empfindliche Haut?

Bei empfindlicher Haut eignen sich besonders Haftflächen und andere Hautschutzmaterialien wie Stomapaste oder Hautschutzringe aus hydrokolloidem Material, welches die Haut durch ihre polsternde Wirkung vor Druck und Irritationen schützt, ohne die Haftung und Sicherheit jedoch zu beeinträchtigen.
Eigens für trockene Haut hergestellte Beutel entlasten die Haut durch eine moderne Luftpolster-Technologie, z.B. der Moderma SoftFlex-Beutel von Hollister.
Auch ein Beutel mit Vliesüberzug oder zusätzlichem Stoffüberzug schont die Haut vor Reibung.

Was mache ich, wenn der Filter schnell undicht wird?

Bei vermehrter Produktion von Darmgasen scheint es unvermeidbar, den Stomabeutel zu wechseln, wenn man nicht gerade ein Loch in den Beutel stechen will, was für den Anwender im Hinblick auf Geruchsbildung nicht sonderlich angenehm ist. Einen zusätzlichen Schutz vor Gerüchen bieten separate Entlüftungsfilter, beispielsweise von B. Braun oder Coloplast (Filtrodor); diese ermöglichen ein geringeres Aufblähen und daher eine längere Nutzungsdauer des Beutels. Mit einer beiliegenden Spezialnadel werden optimalerweise 3-4 Stiche in Filter und Beutel gestochen und der selbsthaftende Aktivkohlefilter von außen am Stomabeutel angebracht.

Was soll ich tun, wenn der Stomabeutel nicht hält?

Es gibt mehrere Gründe, warum ein Stomabeutel nicht hält. Es kann sein, dass die Stomaumgebung Unebenheiten oder eine zu starke Behaarung aufweist, die Haut feucht ist oder die Rückstände der vorherigen Basisplatte nicht richtig entfernt wurden etc.
Um eine optimale Haftung des Stomabeutels zu gewährleisten, sollte man die Haut vorsichtig – am besten mit Feuchttüchern für sensible Haut – reinigen und dabei darauf achten, keine rückfettenden Pflegeprodukte zu verwenden. Die Hautschutzplatte kann vor dem Auftragen zurechtgeschnitten werden, um den Radius der Klebefläche möglichst zu verringern, und auf Körpertemperatur angewärmt werden. Gegen Unebenheiten helfen diverse Hilfsmittel, beispielsweise Hautschutzpaste oder -ringe. Für einen noch stärkeren Halt kann man die Basisplatte an den Rändern mit Fixierstreifen festkleben. Je nachdem, ob man seine alltäglichen Beschäftigungen vorwiegend im Stehen oder im Sitzen erledigt, sollte die Haut im Moment des Andrückens nicht zu stark gestaucht bzw. gestrafft werden.